Wenn die „Pille“ abgesetzt wird, was dann? Folgeschäden der Antibabypille und wie Sie wieder Ihr Gleichgewicht zurückbekommen.

WDieser Beitrag soll Ihnen einen Einblick über die Zusammenhänge der „Pille“ und deren Wirkung auf den Organismus gewähren. Dadurch können Sie sich und Ihren Körper vielleicht besser verstehen. Hinterfragen Sie die Therapie mit der „Pille“, welche sich eigentlich streng genommen nicht also Therapie bezeichnen darf. Denn waren Sie krank, als Sie die „Pille“ verschrieben bekommen haben? Die meisten von Ihnen werden diese Frage wohl mit nein beantworten können.

Sie haben Jahre lang die Pille eingenommen? So wie bei vielen jungen Mädchen wird das „Lifestyle-Arzneimittel“ schnell mal verschrieben, subjektive Schönheitseffekte wie reine Haut stehen oft im Mittelpunkt. Doch kaum einer Frau oder einem Mädchen ist klar, dass eine Verbesserung der Hautsituation auf Kosten der völligen Unterdrückung der normalen hormonellen Abläufe geschieht. Durch die Einnahme der Kontrazeptiva wird eine künstliche Abbruchblutung geschaffen. Somit kann ein ständiges Eingreifen in den hormonellen Kreislauf langfristige Folgeschäden mit sich bringen. Eine sorgsame Aufklärung und Untersuchung vor Verschreibung der „Pille“ ist daher von äußerster Wichtigkeit. In den meisten Fällen ist es jedoch nicht die Regel, doch gehen manche Ärzte sehr gewissenhaft vor.

Viele Frauen, welche die „Pille“ nach Jahren absetzen, entwickeln ein Post-Pill-Syndrom. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich der Hormonhaushalt des Körpers wieder eigenständig reguliert und regeneriert hat. Denn durch die lange Einnahme der „Pille“ verändert sich der Östrogenspiegel langfristig und es kommt zu einer sogenannten Östrogendominanz. Das wird von den Herstellern versucht zu unterdrücken, indem man der „Pille“ Progesteron (Überbegriff Gestagene) hinzugibt, jedoch müsste für jede Frau individuell eine exakte Dosierung ermittelt werden, was bedeutet, es müssten eigens konzipierte Präparat für jede einzelne Frau hergestellt werden.

Die häufigsten Gründe, warum die „Pille“ abgesetzt wird

Häufig setzen viele Frauen die „Pille“ im gebärfähigen Alter zwischen 25 und 35 Jahren ab, manche sogar noch mit dem Erreichen des 40. Lebensjahres um sich für die Empfängnis eines Kindes vorzubereiten. Jedoch zeigt sich dann erst das gesamte Ausmaß der langjährigen Einnahme der hormonhaltigen Präparate, denn viele Frauen nehmen schon mit Eintreten des 15. Lebensjahres die „Pille“ ein, Lebensalter Tendenz sinkend, da die Eltern immer früher der Behandlung ihrer Kinder mit Kontrazeptiva zustimmen.

Weitere Gründe:

  • Beginn der Menopause
  • Auftreten von unten genannten Erkrankungen und Symptomen

Nach Absetzen der „Pille“ kann es unter anderem dazu kommen, dass bei einigen Frauen der Eisprung oder die Regelblutung ausbleibt. Auch der Zyklus kann lange Zeit sehr unregelmäßig sein, was teilweise Wochen und Monate der Fall sein kann, jedoch immer unterschiedlich von Frau zu Frau. Viele entwickeln Hautprobleme, die Schleimhäute werden trocken und rissig, es kommt zu Stimmungsschwankungen und Unruhen. Nicht selten spielt die Schilddrüse verrückt und die Betroffenen entwickeln eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse.

Familienplanung und Kinderwusch ist jedoch der schönste und häufigste Grund, warum Frauen mit der oralen Einnahme der Kontrazeptiva aufhören. Für viele Frauen erscheint es logisch, sobald sie mit der „Pille“ aufhören steht der Erfüllung des Kinderwunsches nichts mehr im Wege. Leider klappt es oft nicht ganz so schnell wie geplant. Der Organismus ist noch immer gestört und der Körper muss sich erst nach dieser langen Zeit wieder erholen. Denn die Einnahme des Hormonpräparats hat einiges durcheinandergebracht.

Darüber berichten viele Frauen

Bei Patientinnen welche die „Pille“ einnehmen, zeigt sich ein überaus hoher Anteil von Migräne mit schweren Zuständen von Übelkeit und Erbrechen, Leber-Galle-Störungen sowie beginnende Gesichtsfeldausfällen. Viele Frauen berichten über Gewichtszunahme trotz aller Disziplin bei der Lebensmittelauswahl und der Menge, Trägheit und eine zunehmende Vergesslichkeit kann ebenfalls beobachtet werden.

Die Liste der Beschwerden ist Lang und durch die dauerhafte Einnahme der hormonalen Kontrazeptiva hat sich ein großes Spektrum an Symptomen herausgebildet. Es ist zu beachten, dass nicht alle aufgeführt werden können, ich beschränke mich hierbei auf die Häufigsten.

Mögliche Beschwerden und Organschäden im Zusammenhang mit Kontrazeptiva:

  • Migräne
  • Bluthochdruck
  • erhöhter Blutzucker
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • Zyklusstörungen nach Absetzen der Pille bis zur Amenorrhoe (Ausbleiben der monatlichen Regelblutung)
  • starker Haarausfall der Kopfhaare
  • Polycystisches Ovarialsyndrom kurz PCO-Syndrom („viele Zysten in den Eierstöcken“)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gewichtszunahme und sich aufgeschwemmt oder aufgedunsen fühlen
  • Behaarung an Bauch und Kinn
  • Nebennierenfunktionsschwäche (Burn-Out-Syndrom, ständige Müdigkeit)
  • psychische Symptome: Angstzustände, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
  • verminderte Libido

Therapie und Behandlung des Post-Pill-Syndroms in der naturheilkundlichen Praxis

Die Behandlung des Post-Pill-Syndroms erfolgt in meiner Praxis ganzheitlich. In erster Linie ist es wichtig, eine genaue Anamnese und Diagnostik durchzuführen. Hierfür kommen verschieden labordiagnostische Untersuchungen zum Einsatz, unter anderem ein Hormonspeicheltest, Vollblutanalyse der Mikronährstoffe, Dunkelfelddiagnose, Stoffwechselleistung, KPU-Test (lesen sie mehr darüber im Blogbeitrag zu KPU/HPU, Entgiftungsstörung). Behandelt wird entsprechend der Konstitution und mitgebrachten Ressourcen des Patienten. Häufig sind Leber-Galle-Störungen angezeigt sowie eine Harmonisierung des natürlichen Hormon-Bildungsprozesses des Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Systems, welches durch die lange Gabe der Hormonpräparte verursacht wurde.

Ausgleich des Mikronährstoffhaushaltes durch die Gabe der fehlenden Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente usw. sowie die Stärkung der Nebennierenrindenfunktion, welche oft erschöpft ist.

Es wird immer ein individuelles ganz auf den Patienten abgestimmtes Therapiekonzept erstellt, um so die Gesamtheit seiner Eigenregulatoren im Körper zu erreichen, welche für die Reorganisation und Aktivierung des Organismus sorgt. Somit kann eine umfassende Genesungsphase eingeleitet werden.

Wer mehr wissen möchte:

Grundlegendes über die Kontrazeptiva und deren Wirkung im Organismus

Zusammensetzung und Auswirkung der Kontrazeptiva

Meist bestehen sie aus einer Kombination von zwei künstlich generierten Hormonen, Östrogenderivate und Progesteronderivat. Somit wird der Eisprung unterdrückt und es unterbleibt die Progesteronproduktion. Somit haben wir eine ständige Östrogendominaz. Sie greifen tief in den Stoffwechsel der Frau ein und gleichzeitig in die komplizierten Gehirnfunktionen des Zentralnervensystems, die man im Grunde genommen noch gar nicht so genau kennt. Durch die Einnahme der „Pille“ werden mehr als 100 Stoffwechsel-Vorgänge im weiblichen Körper beeinflusst. Die natürliche und eigene Produktion von Progesteron ist jedoch sehr wichtig, wird sie unterdrück, können unter anderem Depressionen begünstigt werden. Frauen können in zwei Organen des Körpers Progesteron bilden, einmal in den Ovaren (Eierstöcken) und in den Nebennieren. Ein kleiner evolutionärer Vorteil gegenüber den Männer, denn diese können ihr Progesteron nur aus der Nebenniere beziehen. Viele Frauen müssen bereits vor oder nach den Wechseljahren auf die Progesteronreseven aus den Nebennieren zurückgreifen, welche vorausgesetzt nicht schon durch zu hohen Stress im Laufe der vergangenen Jahre geplündert worden ist. Es ist ein ziemlich Komplexes System, hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle.

Durch die Einnahme der Kontrazeptiva wird z.B. das Stresshormon Cortisol, welches in der Nebenniere produziert wird, in großen Mengen ausgeschüttet. Der Körper kommt in eine dauerhafte hormonelle Dysbalance was wiederum einen Hypercortisolismus begünstigen kann, sprich ein dauerhafter Überschuss an Cortisol.

Nebennierenerschöpfung Folgen einer dauerhaften Ausschüttung von Cortisol aus der Nebenniere

Warum steigt nun das Cortisol im Körper? Durch die Gabe der „Pille“ entsteht ein Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron. Da das Progesteron leider darunter leidet, versucht der Körper jenes Ungleichgewicht durch eine Erhöhung des Cortisolspiegels im Blut auszugleichen. Eine dauerhafte Ausschüttung von Cortisol kann zu einer Nebennierenerschöpfung führen.

Was passiert bei einem dauerhaften Anstieg von Cortisol:

  • Erhöhte Magensaftproduktion (Magenbeschwerden, Sodbrennen)
  • wirkt auf den Fettstoffwechsel, Gewichtszunahme (Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin)
  • Veränderung des Insulinstoffwechsels (mögliche Folge Diabetes)
  • Muskelabbauend
  • Immunsuppressive Wirkung, häufige Erkältungen (schwächt das Immunsystem)
  • Vermindert die Durchblutung von Blutgefäße, Hypertonie
  • Schwangerschaftstreifen
  • Schlafprobleme, häufig mit einer Aufwachzeit um 2:00 Uhr nachts verbunden, ein tiefer Schlaf wird oft nicht mehr erreicht
  • Burn-Out-Syndrom

Zusammenspiel der „Pille“ und deren Wirkung auf die Schilddrüse

Die Schilddrüse wird ebenfalls negativ beeinträchtigt. Durch die Einnahme der Kontrazeptiva steigen auf Grund der hohen Östrogenwerte verschiedene Bindungsproteine im Blut. SHBG (Sexualhormonbindendes Globulin), ein Eiweiß das Testosteron, Östrogene und auch Schilddrüsenhormone binden kann. Dies konnte 2 Stunden nach der Einnahme der „Pille“ beobachtet werden. Laut Schulmedizin haben gebundene Hormone keine Wirkung. Somit stehen die Kontrazeptiva im direkten Einfluss auf die Schilddrüse.

Die Folge: es stehen weniger freie Schilddrüsenhormone wie fT3 und ft4 zur Verfügung. Es wird vermutet, dass der Körper als Gegenreaktion wieder vermehr Cortisol ausschüttet. Somit muss die Frau später noch mit Schilddrüsenhormonen versorgt werden, da es zu einer Fehlfunktion der Schilddrüse kommen kann.

Zusammenspiel und Wechselwirkungen von Mikronährstoffen wie Vitamine und Mineralstoffe

Durch die Einnahme der Kontrazeptive, in aller Regel östrogenhaltig, ergibt sich ein enges Zusammenspiel mit Mikronährstoffen. Einige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente interagieren mit dem hormonellen Stoffwechsel. Durch den ständigen Eingriff ins Hormonsystem werden viel mehr Nährstoffe gebraucht, ihrem Organismus wird eine ständige Schwangerschaft vorgetäuscht, so als wären sie mehrere Jahrzehnte schwanger. Dies ist gerade bei Einnahme der Pille mit Ethinylestradiol der Fall. Heutzutage wird jeder schwangeren Frau eine zusätzliche Einnahme von Mikronährstoffen empfohlen. Was den meisten wohl bekannt ist, ist die Folsäure.

Nachstehend eine Auflistung der wichtigsten Mikronährstoffe welche mit der Einnahme der Kontrazeptiva interagieren und somit einen Mangel hervorrufen können.

Diese Mikronährstoffe sollten anhand einer labordiagnostischen Vollblutanalyse überprüft werden.

Vitamin B6

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, nervöse Störungen, Schlafstörungen
Aufgabe im Organismus: Aktiviert den Tryptophanstoffwechsel, Bildung von Serotonin und Dopamin (Glückshormone), Melatonin (Schlafhormon)

Folsäure (Vitamin B9)

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: Blutarmut, Gewichtsverlust, Durchfälle,
Spina bifida des Fötus
Aufgabe im Organismus: Abeteiligt an der Bildung von DAN-Bausteinen

Magnesium

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: muskuläre Funktionsstörungen
wie Zuckungen, Kopfschmerzen, Migräne, Krämpfe, Nervosität, Verstopfung, Müdigkeit, Antriebsarmut, Leistungsminderung
Aufgabe im Organismus: Harmonisierung der Muskelfunktion, Unterstützung des Nervensystems und Aktivität von Enzymen, über 70% aller Vorgänge im Organismus werden mit Magnesium aktiviert, Leistungsbereitschaft

Calcium

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems, Krämpfe, Nervenempfindungsstörung
Aufgabe im Organismus: Knochenstoffwechsel, Aufbau von Knochen und Zähnen, Erregbarkeit von Nerven und Muskelzellen

Vitamin D

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: Infektanfälligkeit, Knochenerweichung, Rachitis, depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen
Aufgabe im Organismus: Wichtig für den Knochenaufbau, Steigerung der Immunabwehr, jede Zelle braucht Vitamin D (tägl.), psychisches Gleichgewicht

Zink

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: Wachstums-, Geschmacks- und Geruchsstörungen, Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörung
Aufgabe im Organismus: unterstützt die Immunabwehr und die Zeugungsfähigkeit, Aufbau von Enzymen

Selen

Mögliche Symptome einer Unterversorgung: Schilddrüsenerkrankung, Arthritis, Herzinsuffizienz
Aufgabe im Organismus: Schützt vor oxidativem Stress, Immunsystem, Schilddrüsenfunktion

Diagnostik von Mangelzuständen

Mit einem Bluttest können verschiedene Mikronährstoffprofile individuell erstellt werden, im Vordergrund steht die Momentaufnahme die einen Überblick über die derzeitige Mikronährstoffversorgung des Körpers gibt. Auch das derzeitige Befinden und die vorhandenen Symptome werden zur Analyse herangezogen. So kann ein gezieltes Behandlungskonzept erstellt werden, mit dem Mängel ausgeglichen und bestehende Symptome und Erkrankungen behandelt werden können. Zum Einsatz kommen natürliche, teils naturidentisch hergestellte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie weitere essentielle Nährstoffe. Lassen Sie die Mikronährstoffversorgung an Hand einer Vollblutanalyse überprüfen.

Kleine Pille, große Wirkung. Es besteh kein Zweifel, sie wirkt, aber zu welchem Preis. Da sie in über 100 Stoffwechselprozesse eingreift und dem Körper über Jahre lang vorgaukelt als seien sie schwanger. Es liegt nun bei Ihnen, gehen Sie achtsamer mit sich selbst und Ihrem Körper um. Überdenken Sie langjährige Gewohnheiten und informieren Sie sich über etwaige Alternativen zu den herkömmlichen Präparaten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Es grüßt Sie herzlichst, Ihr Florian Helgerth

Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinen Gang zum Heilpraktiker oder Arzt ersetzen kann und nicht zur Selbstdiagnose verwendet werden soll. Eine genaue Diagnose, Behandlung und Betreuung ist weiterhin notwendig und von einer Selbstmedikation wird dringend abgeraten.

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